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Wiepersdorf

Schloss Wiepersdorf: Zu Gast bei Poeten und Malern

Ein feines Netz aus schmalen, von hohen Bäumen gesäumten Alleen verbindet die kleinen Dörfer im dünn besiedelten Landstrich südlich von Jüterbog. I

nmitten dieser Einsamkeit steht seit 270 Jahren ein Hort der Hochkultur: Schloss Wiepersdorf. Erbaut 1741, diente das Schloss ab 1814 dem Romantiker-Paar Achim und Bettina von Arnim und ihren sieben Kindern als Zuhause. Mit Einschränkungen.

Bettina von Arnim war nicht nur eine sozial engagierte Autorin - unter dem Titel "Dieses Buch gehört dem König" schrieb sie über die Armut der preußischen Landbevölkerung. Sie war auch ein Stadtkind. So lebte sie im Winter in Berlin und in den Sommermonaten auf Wiepersdorf. Im Schlosshof liegt die Poetin begraben, im Kreis vieler Generationen von Arnim. Die Steingräber kommentiert ein hübsches Zitat aus "Die Kronenwächter" von Achim von Arnim "Gib Liebe mir und einen frohen Mund (...), gib Liebe dann und einen Hügel Sand, den Hügel Sand im lieben Vaterland, den Flügel schenk dem abschiedsschweren Geist, dass er sich leicht der schönen Welt entreißt."

Schön ist die Welt in Wiepersdorf noch immer. Im Schlossgarten wandelt man unter den Augen steinerner Lustknaben und kann sich zum Kaffee vor die Orangerie setzen. Drinnen erzählt das kleine, aber feine Bettina-von-Arnim-Museum die Geschichte der ungewöhnlichen Frau. Der größere Teil des Hauses bleibt Tagestouristen allerdings verschlossen. Er beherbergt das Künstlerhaus Wiepersdorf. Unter anderem vergibt das Land Brandenburg mehrmonatige Stipendien an Autoren, Komponisten, Maler und Bildhauer, die hier befreit vom Alltag denken und arbeiten können - mitten in der Stille.

Schloss Wiepersdorf , Feb.-Nov.: Sa./So. 13-16 Uhr und nach Anmeldung, Eintritt 2 Euro, Tel. 033746/699 15, Bettina-von-Arnim-Straße 13, 14913 Wiepersdorf, www.schloss-wiepersdorf.de